Cannabinoide – Nicht nur CBD – Die chemische Unterteilung

Cannabidiol ist nur ein Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze gewonnen werden kann.
Weiter enthalten sind folgende Komponenten:

  • CBDa (CBDS)
  • CBN
  • CBG
  • CBC
  • THC
  • Cannabinoide – Nicht nur CBD – Die chemische Unterteilung

CBDa/CBDS – Die Vorstufe

Hierbei handelt es sich um Cannabinoid-Säure, die erstmals 1955 beschrieben wurde. Aus ihr kann sowohl Cannabidiol als auch THC entstehen. Diese Vorstufe wurde bislang nur auf ihren physiologischen Nutzen hin untersucht, sodass keine Angabe über eine vollständige Wirkung gemacht werden kann.
Jedoch wurde bereits heraus gefunden, dass CBDa eine antimikrobielle Aktivität zeigt. Eine entzündungshemmende und antiproliferative (wachstumshemmend z.b. Krebszellen) Wirkung wird angedeutet, wurde aber noch nicht klinisch belegt.

Cannabinol – CBN

Cannabinol war das erste Cannabinoid, welches aus der Hanfpflanze für wissenschaftliche Erforschungen isoliert wurde. Bereits 1940 wurden dabei interessante Erkenntnisse gewonnen. So handelt es sich bei CBN nicht um ein Stoffwechselprodukt der Cannabispflanze, sondern um ein Abbauprodukt von THC, dass beim Trocknen, Lagern oder Erhitzen ensteht.

Cannabinol steht THC dabei höchstwahrscheinlich konträr gegenüber und kann dessen Wirkung herabsetzen.
Es wirkt minimal psychoaktiv, besitzt aber ein hohes medizinisches Potential – eine Ursache, warum Hanf und dessen Inhaltsstoffe mehr und mehr in den Fokus der Medizin und Forschung rückten.

So zeigt es eine signifikant antikonvulsive (entkrampfende) Wirkung auf, die vor allem für Epilepsie als Therapeutika in Frage kommt.
Zudem zeigt es sedative (beruhigende) Effekte, kann die Herzfrequenz ohne Eingriff in den koronaren Blutfluss herabsetzen, hemmt die Thrombozytenaggregation (Verklumpung von Blutplättchen) und regt die Darmtätigkeit an.

Cannabigerol – CBG

CBG ist eine Vorstufe zahlreicher Cannabinoide, darunter Cannbidiol. Über enzymatische Reaktionen wird es in THC, Cannbidiol und andere Cannabinoide umgewandelt. Besonders an diesem Stoff ist, dass es selbst zahlreiche Wirkungen aufzeigt, die therapeutisch zum Einsatz kommen können.

So wirkt es analgetisch und entzündungshemmend – ohne psychoaktive Eigenschaften. Damit zeigt es eine Ähnlichkeit zu Cannabidiol auf, mit leichter Affinität zum CB1-Rezeptor (Rezeptoren vorwiegend an Nervenzellen des Gehirns). Bereits nachgewiesen ist zudem das es gegen Tumore wirken kann und die Aggregation von Blutplättchen hemmt.

CBC – Cannabichromen

Diese Cannabinoid ist bislang wenig erforscht. Jedoch weiß man bereits, dass es in der Hanfpflanze vorwiegend in seiner sauren Form – dem CBCa (acid) vorkommt. CBC selbst weost sedative Effekte auf und zeigte an Untersuchungen mit Mäusen analgetische Effekte. Zudem scheint es die analgetische Wirkung von THC zu verstärken.

THC – Tetrahydrocannabinol

Hierbei handelt es sich um das wohl berühmteste Cannabinoid. Seine Psychoaktivität sorgte dafür, dass es als Rauschgift angesehen wird.
Im Hanf selbst liegt es in diversen Formen vor. Vorstufe ist dabei TCHA (THC-Säure). Diese ist selbst nicht psychoaktiv. Dafür konnte hier bereits erforscht werden, dass THCA eine Arzneimittelwirkung aufweist. THCA besitzt neuroprotektive Eigenschaften – somit wird es für die Therapie bei neurodegenerativen Erkrankungen – Beispielsweise Alzheimer und Parkinson – interessant. Zudem weist es entzündungshemmende, antiemetische und antiproliferative Wirkungen auf.

Wird THCA ausreichend erhitzt, findet die Umwandlung zu THC statt. Dieses bindet sich an beide bekannte Rezeptoren des Endo-Cannabinoid-Systems (ECS). Somit besitzt es ein enormes Wirkspektrum. Bekannt sind hierbei wohl die Wirkung auf das sensorische, somatische und kognitive System.
THC kann zudem den Augeninnendruck erhöhen und die Durchblutung des Auges verbessern – ein therapeutischer Ansatz für Grünen Star.

Ebenfalls bekannt sind immunmodulierende, antikonvulsive und antikanzerogene Eigenschaften. Erfolge auf Arzneimittelbasis konnten zudem bei der Behandlung von Reizdarmsyndrom und Morbus Crohn festgestellt werden.

Fazit

Hanf in seiner Gesamtheit beinhaltet zahlreiche Wirkstoffe, die ihn zur Heilpflanze auszeichnen. Die Medizin beschäftigt entsprechend mit zunehmenden Interesse mit der Erforschung der Inhaltsstoffe und deren therapeutisches Potential. Dabei stehen besonders die nicht psychoaktiven Substanzen im Vordergrund, auch wenn THC weiterhin als eigenes Arzneimittel interessant bleibt und deutliche Erfolge erzielen kann. An dieser Stelle möchten wir von Chipcatalog hervorheben: Jegliche Informationen zu THC sollen nicht den illegalen Konsum befürworten, sondern richten sich ausschließlich auf die Wirkung im medizinischen und therapeutischen Bereich.

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